Ich finde keinen Ausbildungsplatz!

n.n. (dem admin bekannt), 29.04.2020

Sehr geehrter Herr Arnold, auch heute habe ich wieder mit Begeisterung auf Ihrer Internetseite „Pferdewirtpruefung.de“ alles zu diesem Beruf gelesen. Ich habe mich schon vor ein paar Jahren für diesen Beruf interessiert, habe aber in der Zwischenzeit eine Ausbildung als Kauffrau im Einzelhandel absolviert. 


Mein Wunsch ist es bis heute aber noch, diese Ausbildung zu machen, da ich gerne in diesem Bereich arbeiten möchte. 


Zur Zeit absolviere ich den Fernkurs „Futtermittelberater für Pferde“ & „Trainer C Lizenz (Vorbereitung auf den Sachkundenachweiß Pferdehaltung & Auffrischung zum Pferdesport) am DelSt Institut. Weiterhin absolviere ich momentan den Bodenarbeitstrainer Modul B & die ganzheitliche Pferdeheilpraktik bei Frau Schmidt Saalmüller (Curaequus). 
Ich kann den Basispass Pferdekunde, das kleine Hufeisen & den Bodenarbeitstrainer (Basisseminar) nachweisen. 

Ich hatte bereits schon einmal Kontakt zu Frau Karrenbrock aufgenommen, die eine Jobvermittlung für Pferdeberufe anbietet, ich hatte ihr bereits schon einmal gesagt, dass ich gerne eine Ausbildung machen möchte (möglichst in der Nähe von meinem Wohnort). Sie hatte mir gesagt, sie hat mir Ihre Internetseite sehr empfohlen.


Ich finde es ehrlich gesagt ziemlich schwierig eine Ausbildung zu finden. Ich wohne in Haselünne und habe die umliegenden Unternehmen angeschrieben und mich beworben. Leider habe ich bisher von fast allen Betrieben eine Absage. 


Gibt es sonst noch eine andere Möglichkeit, wie ich in diesem Bereich hauptberuflich arbeiten kann.? Ich würde den Fokus meiner Ausbildung auf den Schwerpunkt Haltung & Service setzen wollen. 


Vielleicht können Sie mir ja weiterhelfen. Die Ausbildungsstätten aus den Anzeigen der LWK habe ich bereits genutzt, leider auch hier nur Absagen. 
Ich freue mich sehr von Ihnen zu hören. 
Freundliche Grüße

Dietbert Arnold, 29.04.2020

Liebe n.n.,

eigentlich berichten mir die Ausbilder, dass sie nicht genügend Bewerbungen für einen Ausbildungsplatz bekommen und oftmals Ausbildungsplätze frei bleiben. Das hatten wir schon mal anders. Im Augenblick haben die Ausbildungsplatzbewerber/innen die vorteilhafte Position und können sich tatsächlich eine Stelle unter mehreren aussuchen.

Das scheint bei Dir nicht so zu sein. Deshalb solltest Du Dich fragen, warum Du nur Absagen bekommst? Lasse uns mal zusammen überlegen:

  1. Du suchst nur in direkter Nähe zu Deinem Wohnort. Das ist problematisch. Im Beruf Pferdewirt sind die Ausbildungsbetriebe verhältnismäßig dünn gesät, deshalb wird allgemein geraten, eine freie Ausbildungsstelle überregional zu suchen. Bei den wenigen Betrieben in Deinem Umkreis kann es durchaus möglich sein, dass Du zufällig nur auf Betriebe triffst, die bereits Ausbildungsstellen besetzt haben. Auch solltest Du bedenken, dass Du so kleinräumig kaum Möglichkeiten hast, nach geeigneten und nach nicht geeigneten Betrieben auszuwählen. Vergiss bitte nicht, dass es eine Menge Schwarze Schafe gibt, die es gilt auszufiltern. Wichtig ist dann bei den geeigneten Betrieben diejenigen herauszufinden, bei denen die Chemie stimmt. Gerade im Beruf Pferdewirt hängt man oft dich beieinander und da bedarf es schon einer bestimmten Sympathie/ Verständnis/ Toleranz zueinander.
  2. Deine von Dir belegten Kurse sind, ich bin nicht für besonders diplomatische Aussagen bekennt, dafür aber eher für ehrliche Meinungen, mehr oder weniger Mickey- Mouse Diplome, die mehrheitlich dazu geeignet sind, den Anbietern das Leben zu finanzieren. Diese Weiterbildungen sind keinesfalls professionell. In die professionelle Pferdehaltung willst Du aber rein. Ich hätte da so eine Ahnung, dass professionelle Betriebsleiter/ Ausbilder eher verschreckt sich abwenden, weil sie befürchten da so eine anstrengende Pferdetante als Pflegefall in den Betrieb zu bekommen. Nicht böse sein mit mir, ich schreibe nur, wie es sein könnte und nicht, was ich über Dich denke. Das ist mir ganz wichtig, aber ich weiß ein wenig wie die Ausbilder so ticken.
  3. Ohne ein Praktikum, aber nicht länger als 2 – 3 Wochen, wird in den allermeisten Fällen kein Azubi eingestellt. Wie schon gesagt, es muss auf beiden Seiten ja passen. So ein Praktikum ist praktisch eine Ausbildungsplatzbörse. Gleichzeitig kann Dir ein Praktikum die Frage beantworten, ob Du in diesem Beruf überhaupt glücklich wirst oder es bei dem Traum besser bleibt. Also: Traumberuf oder Albtraum?
  4. Suche Betriebe ganz gezielt, also passgenau aus. Nehmen wir einmal an, Du suchst einen Betrieb mit alternative Ausbildungsmethoden, biologischem Anbau und sensiblen Ausbildern, dann musst Du Dich nicht gerade in einem Betrieb bewerben, bei dem reihenweise Turnierpferde auf Auktionen vorbereitet werden. Das ist jetzt nur ein Beispiel. Und es gibt Regionen, da sind mehr diese und mal mehr jene zuhause.
  5. Haselünne ist nun nicht so die ganz große Pferderegion mit vielen Betrieben. Da könnte es sinnvoller sein, mal in das Münsterland zu schauen. Da gibt es schon mehr Alternativen.
  6. Vielleicht liegt es ja auch an Deiner Art sich zu bewerben. Zu viel Wendymädel? Zu alternativ? Zu lang? Zu wenig aussagefähig? Zu wenig professionell für den Pferdebereich? Da gibt es jetzt wieder ganz viele Möglichkeiten und Du darfst keinesfalls darauf schließen, dass ich denke, dass das für Dich zutrifft. Frage Dich ehrlich und sonst machst Du einen Haken hinter diese Checkliste.
  7. Bei persönlichen Vorstellungen beurteilen Dich die Ausbilder. Das machen wir alle und dabei kann es zu Vorurteilen kommen, die einen Ausbildungsvertrag verhindern? Zu doll geschminkt? Keine Pferdekleidung? Körpergewicht? Sportlichkeit/ Kondition? Zu wenig auf den Betrieb vorbereitet? Zu wenig auf die Ausbildung vorbereitet? Schulnoten? Familienstand? Kinder? Routine im Umgang mit dem Pferd? Angst? Ansprüche? Auch hier gibt es wieder massenhaft Gründe, die es zu erkunden gilt. Nehmen wir an, Du sagst, ich möchte nicht mehr als 40 h in der Woche arbeiten, weil …, dann fällt bei vielen Ausbildern gleich eine Klappe. Jetzt darfst Du aber nicht daraus lernen und sagst, nur weil Du die Ausbildung machen möchtest, dass Dir Überstunden wurscht sind. Das geht schief, weil so lange kannst Du Dich nicht verstellen. Nein, wenn ein Betrieb dann Dich ablehnt, dann sei froh, dass Du da nicht reingeraten bist. Also Absagen haben auch Vorteile.
  8. Haben die Absagen was mit Corona zu tun?

Du fragst, ob es Alternativen zur Berufsausbildung gibt. Die meisten Alternativen sind mit einem Studium verbunden. Was auf jeden Fall nicht funktioniert sind diese ganzen privaten „Ausbildungen“, die nur die Anbieter glücklich machen und die so viele Kunden haben, weil sie suggerieren, einkömmliche Alternativen im Pferdebereich zu schaffen. Das ist nicht so. Lasse Dir das nicht vorgaukeln.

Ja, das sind so meine Gedanken, wenn es um Deine Ausbildungsplatzsuche geht. Und noch einmal, ich schreibe das alles, ohne Dich zu kennen und deshalb ist keine Aussage persönlich zu nehmen. Aber das weisst Du wohl. Ich drücke Dir die Daumen!

Meine Bewerbung auf dem Prüfstand

  • n.n

Hallo,

ich bewerbe mich um einen Ausbildungsplatz als Pferdewirt und hatte schon zweimal telefonischen Kontakt mit dem Ausbildungsbetrieb. In einem Gespräch wurde auch vereinbart, dass ich in den Ferien (der Ausbildungsort ist 550km von mir entfernt) zu einem Praktikun/Vorstellungsreiten kommen.

Wie findet ihr mein Bewerbungsschreiben?

Vorname Name

Straße

PLZ Ort

Unser Telefonat vom 19.Dez.2008

Sehr geehrter Herr ….,

ich freue mich über ihr Interesse und schicke ihnen vorab meine Bewerbungsunterlagen. Durch die Familie …… bin ich auf Ihren Betrieb aufmerksam geworden. Außerdem sind die Namen …… …… und ……. ……. in Ba-Wü noch gut in Erinnerung. 2006 haben meine Eltern auf den Süddeutschen Hengsttagen einen Sterntänzer ersteigert. Unter Anleitung meiner Mutter habe ich diesen an das Reitergewicht gewöhnt.

Ich bin bei meinen Eltern auf einem Pensionspferdebetrieb aufgewachsen. Auf unserem Hof mit 42 Pensionspferden und 70ha landwirtschaftliche Nutzfläche habe ich gelernt Verantwortung zu übernehmen.

In meinen Praktika konnte ich in die Arbeit mit Beritt- und jungen Pferden Einblick nehmen, deshalb ist es mein Wunsch, bei Ihnen die Ausbildung zur Pferdewirtin Schwerpunkt Reiten zu machen.

Gerne komme ich zu einem Praktikum in den Winterferien, die vom 21.Feb.bis 28.Feb. 09 andauern, zu Ihnen.

Mit freundlichen Grüßen

Anmerkung:

Bei Bewerbungen zum Pferdewirt wird zum normalen Lebenslauf auch noch ein reiterlicher Lebenlauf empfohlen. Deshalb habe bin ich auf reiterliche Erfolge in meinem Bewerbungsschreiben nicht näher eingegangen -> hier bin ich unsicher zuviel oder zu wenig?

Reiterlicher Lebenslauf:

Zur Person

Name: Vorname Name

Anschrift: Straße

PLZ Ort

Tel.: Vorwahl/Nummer

eMail: @web.de

Reitausbildung

Ab 1996 Grundausbildung bei meiner Mutter

2003 bis 2005 Förderlehrgänge Springen bei Ausbilder

2006 Umstieg vom Pony zum Großpferd

Seit 2008 Unterricht bei Herrn Ausbilderin Ort und Ort

Reit- und Volti-Abzeichen

Datum Basispass mit DRA Klasse IV in Ort

Datum DVA Klasse IV in Ort

Datum DVA Klasse III in Ort

Datum DRA Klasse III in Ort

Kaderlehrgänge

Datum Dressurlehrgang bei Ausbilderin in Ort

Datum Gymnastiklehrgang bei Ausbilder in Ort

Datum Dressurlehrgang bei Ausbilder in Ort

Datum Lehrgang und Sichtung zu den deutschen Juniorenmeisterschaften bei Ausbilder in Ort

Datum Einladung zum D3 Kaderlehrgang bei Ausbilder in Ort

Turniererfolge

1996 erste Turnierteilnahme Führzügelklasse

Datum Int. Jugend-Dressurfestival X. Platz M1* in Ort

Datum X. Platz Ba-Wü-Dressur-Championat in Ort

Datum X. Platz im Landesjugendcup M-Tour in Ort

ab 2009 Leistungsklasse 3

Ort, den 21.Dezember 2008

PS: Durch das hierher-copieren sind die Tab, Einzüge, Abstände u.s.w. verschwunden, im Original natürlich vorhanden. Vielen Dank für Rückmeldungen

  • Dietbert Arnold

Genau so kannst Du es machen. Falls Du, was relativ neu ist, einen sog. europassLebenslauf nutzt, dann kann beides in einem Lebenslauf stehen, sonst so getrennt, wie Du es gemacht hast.

Versuche das Anschreiben noch besser zu strukturieren und zu kürzen. Das Wort Außerdem und jetzt kommt der Hinweis auf den guten Namen, würde ich nicht nutzen. Schreibe doch einfach, dass Du den guten Namen schon gehört hast bei Gesprächen und Dir die Bekannten den Betrieb ebenfalls empfohlen haben. Das mit dem Sterntaler raus und dafür in den reiterlichen Lebenslauf.

Achte darauf, das das Wort Ihre, wenn Du die Menschen direkt ansprichst, groß geschrieben wird.

Der Hinweis, dass Du aus einer Pferdefamilie kommst und deshalb weisst, was arbeiten in diesem Bereich ist, ist in der Bewerbung gut, es separiert Deine Bewerbung ein wenig von den rosaroten Ponymädels.

Der Lebenslauf, ich glaube, Du hast das falsch verstanden, ist ein Dokument und bekommt die Unterüberschriften Schulischer Werdegang und Reiterlicher Werdegang. Der besseren Ordnung halber. Dann braust Du die Personalien auch nur ein Mal schreiben.

Vergiss bitte nicht, den Lebenslauf zu unterschreiben! Ich hoffe, jetzt kommst Du zurecht.

Meine Bewerbung

  • Carina

Ich habe in ihrem Internetforum gesehen, dass sie hilfreiche Anmerkungen zu Bewerbugsschreiben geben.
Ich bitte sie hiermit herzlichst sich mein Bewerbungsschreiben anzusehen und vielleicht zu kommentieren.
Ich würde mich sehr freuen.

 

Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Pferdewirtin –Schwerpunkt klassische  Reitausbildung-

Ihre Anzeige der Internetseite Jumpforward.de

Sehr geehrte ………..,

mit großem Interesse habe ich die Anzeige gelesen und bewerbe mich um einen Ausbildungsplatz als Pferdewirtin –Schwerpunkt klassische Reitausbildung-.

Zurzeit bin ich Abiturientin mit den Leistungskursen Sport und Englisch des Gymnasiums X in Y. Die Schule werde ich im Juli diesen Jahres mit dem Abitur verlassen.

In ihrem Anforderungsprofil habe ich mich sofort wiedergefunden. Ich besitze das Deutsche Reitabzeichen der Klasse III und habe im Springen Turniererfahrung bis zur Klasse L. Ich bin eine junge, dynamische, sportliche und vor allem motivierte Person. Durch das Abitur mit dem Schwerpunkt Sport besitze ich eine gute Körperbeherrschung, ebenso wie eine gute körperliche Belastbarkeit. Privat gebe ich Reitunterricht für Jugendliche an der hier ansässigen Reitanlage und bin fähig verantwortungsbewusst zu agieren. Ich arbeite gerne im Team, kann aber auch eigenständig Aufgaben lösen.

Ich bin stets gewillt meine eigenen reiterlichen Fähigkeiten zu verbessern. Die Ausbildung von Reitern verschiedenster Leistungsstände und die Ausbildung von jungen Pferden sehe ich als stetigen Prozess, welchem ich mit großer Leistungsbereitschaft und Engagement gegenüber stehe.

Über eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch würde ich mich sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen,

Anlagen: 

….

  • Dietbert Arnold

Hallo Carina,

zunächst sieht Deine Bewerbung ganz gut aus. Auf den zweiten Blick fällt mir aber auf, dass Du nur für Dich Werbung machst. Ich, Ich, Ich. Wer Du bist, wie sportlich Du bist, wie gut Du reiten kannst, das kannst Du viel besser bei einem Vorstellungstermin zeigen und demonstrieren. Ich an Deiner Stelle würde nicht so viel Eigenwerbung betreiben, sondern im Anschreiben erklären, warum Du Dich gerade für diesen Ausbildungsbetrieb entschieden hast. Dabei gehört natürlich auch, dass man sich perfekt auf den Betrieb vorbereitet zeigt. Du solltest schon wissen, welche Schwerpunkte dieser Betrieb hat, die wichtigsten Pferde und ihre Erfolge kennen, usw.. Gerade vor wenigen Tagen habe ich mit einem Verantwortlichem eines Landgestütes gesprochen, der beklagte, dass ein Großteil der Bewerber keinerlei Ahnung hatte, welche Stempelhengste im Gestüt stehen oder welche Hengste in internationalen Ranglisten stehen. Und genau die Verantwortlichen bemängelten, dass ihre Bewerber eigentlich kaum vorbereitet waren und mit den typischen Sätzen kamen: Ich reite schon seit meinem 6. Lebensjahr… . Und wenn dann auch noch die Bewerbung mit „Sehr geehrte Damen und Herren“ anfängt, dann wird sichtbar, dass sich die Bewerber keine Mühe gegeben haben, einen Ansprechpartner herauszusuchen. Das hast Du natürlich nicht getan.

Deine bisherige Ausbildung erkennt jeder Ausbilder aus Deinem Lebenslauf, in dem Schulabschluss, Alter, Reitabzeichen, Sportnote stehen kann.

Also Carina, ran an die Infos und fertige eine Individuelle Bewerbung für diesen Betrieb. Übrigens nur so wird deutlich, dass Du keinen Serienbrief versendest. Und zum Schluss des maximal einseitigen Bewerbungsanschreibens bietest Du an, dass der Ausbildungsbetrieb Dich bei einem Vorstellungstermin viel besser kennenlernen kann und Du dann alle Zeugnisse dabei haben wirst.Klar, dass man bei der Bewerbung nur Kopien beifügt.

Bin ich gut genug für eine Berufsausbildung?

  • Carolin

Durch Zufall bin ich auf ihre Seite gekommen, als ich gerade auf der Suche nach Informationen zur Ausbildung als Pferdewirt Fachrichtung Klassische Reitausbildung war. Erstmal ein fettes Lob von mir: So viel nützliches(!) Wissen habe ich bisher noch nie auf einer Seite gefunden. Ich hoffe, dass Sie mir mit dieser Mail evtl. einige Fragen beantworten können, die trotzdem noch offen sind.

  1. Ich suche einen Ausbildungsplatz und möchte deswegen jetzt schon anfangen Bewerbungen abzuschicken. Allerdings habe ich die Angst, dass ich als eines dieser naiven Wendy-Mädels rüberkomme, da ich keinerlei Nachweise habe die ich mitschicken könnte. Mein DRA IV mache ich erst nächstes Jahr Ostern – viel zu spät für viele Bewerbungen – und kann mich deshalb nur auf meine 10jährige Reiterfahrung und viele Ferienjobs/Praktikas auf verschiedenen Reiterhöfen berufen. Reicht das aus?
  2. Ich bin momentan auf A Niveau Dressur; Springen dagegen habe ich erst diesen Sommer gelernt und bewege mich so auf E Niveau. Reicht das einem Ausbilder aus oder brauche ich mich so gar nicht erst bewerben? Seit 3 Jahren habe ich kaum noch Unterricht (zu wenig Geld, leider) nur einmal im Monat je eine Einzelstunde Dressur und Springen zur Überprüfung von Sitz etc. allerdings lerne ich sehr schnell, mir wurde eine Portion Talent nachgesagt und ich bringe mich eigenständig weiter… Könnte ich sowas irgendwie in meiner Bewerbung einbringen? Und wie am besten?
  3. Mein größtes Problem: Meine schulischen Leistungen bewegen sich im Schnitt zwischen 2,5 und 3 – wegen eher mangelnder mündl. Beteiligung, ich bin eben ein Macher und kein Redner. Nur meine Sportnoten sind seit Jahren 5 und dieses Jahr nehme ich aufgrund eines ärztlich attestierten psychischen Problems gar nicht mehr am Sportunterricht teil, habe also auch keine Note. Gerade aber die Sportnote ist, denke ich wichtig für diesen Beruf und ich kann es auch plausibel erklären, nur nicht in wenigen Sätzen. Wie könnte ich im Anschreiben darauf eingehen, dass die fehlende Sportnote keineswegs ein Zeichen von Unsportlichkeit und Faulheit ist?

Ich hoffe sehr sie können mir meine Fragen beantworten. Mit freundlichen Grüßen Carolin W.

Dietbert Arnold

Hallo Carolin,

klar, wer gut reiten kann, der ist im Vorteil. Gut reiten ist nicht das Selbe wie erfolgreich reiten. Da kenne ich eine ganze Anzahl Reiter/innen, die schon zig Schleifen in M und S gewonnen haben und mal so gerade durch die Prüfung kommen. Entscheidend ist Elastizität und Balance. Letzteres kann man übrigens immer wieder täglich trainieren, dazu braucht man nicht ständig ein Pferd. Balancieren auf einer Stange, Kantstein, Holzbrett, …. .

In die Bewerbungen schreibst Du ganz einfach Deinen Werdegang und sagst dann, dass Du in der Lage bist, ausbalanciert und elastisch zu Pferde zu sitzen und Du die nötige Routine und Erfahrung gerade in der Ausbildung erwerben möchtest. Du bittest dann in der Bewerbung genau diese Elastizität und Balance bei einem Vorstellungsgespräch mit Vorreiten nachweisen zu können, als Voraussetzung einer Erfolg versprechenden Ausbildung. Natürlich könntest Du auch einmal einen erfahrenen Berufsausbilder bitten, einmal vorreiten zu dürfen und zu Deinem Grundsitz seine Meinung einholen. Dann kannst Du sicher sagen, jawohl ich bin ausbalanciert und elastisch. 

Mit der Sportnote würde ich mir nicht so große Sorgen machen, denn da steht ja nicht im Zeugnis warum. Du hast halt keine Note. Bum. 

Nur weil Du denkst, dass Du nicht gut genug bist, solltest Du nicht den Fehler begehen, den erstbesten Betrieb zu nehmen, der Dich nehmen will. Schaue Dir das alles in Ruhe an, denke über die Möglichkeiten und Bedingungen des künftigen Betriebes nach und dann erst entscheide Dich. Ran an den Speck!